Link zur Abbaye de Montmajour und in Fontvielle Windmühle
Die Windmühle wird hier noch nicht beschrieben, da ich sie noch nicht besucht habe obwohl sie in der Nähe der Abtei ist. Ich werde dies noch nachholen.
Im 10. Jh. ließ sich eine Gemeinschaft von benediktinischen Mönchen vor den Toren von Arles auf dem Mont Majour, einer felsigen Anhöhe inmitten von Sümpfen nieder. Mitte des 11. Jh. errichteten sie die Kapelle Saint-Pierre und später eine Abteikirche. Die Reliquie des "Wahren Kreuzes Christi" zog viele Pilger an, sodaß im 12. Jh. die Reliquienkapelle Sainte-Croix gebaut wurde. Schnell entwickelte sich das Benediktinerkloster zu einem der mächtigsten in der Provence. Die Abtei verfügte im 13. Jh. über 56 Priorate vom Isère-Tal bis zum Mittelmeer. Auch das Recht eines besonderen Ablasses, den sogenannten "Pardon de Montmajour" führte zu einem großen Pilgerstrom, der wiederum zu einer fast ungezügelten Bauwut führte. Während des Hundertjährigen Krieges wurde die Abtei befestigt. Die von der Kongregation von Saint-Maur im 18. Jh. durchgeführt Reform führte zu einem neuen Aufschwung und dem Bau eines neuen Kloster. 1840 wurde das mittelalterliche Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. 1862 begannen die Restaurierungen und 1945 ging die Abtei in Staatsbesitz über. Heute dient die Abtei regelmäßigen Ausstellungen.
Von der Straße bzw. dem Parkplatz gelangt man über eine kurze Treppe direkt auf der linken Seite zum Eingang der Abtei. Direkt nach dem Empfang ist man in der Krypta.
Die Krypta diente als Fundament für die Abteikirche und war zugleich Unterkirche. Gebaut wurde sie in das Gefälle des Geländes womit gleichzeitig ein Ausgleich geschaffen wurde. Südlich ist sie fast ausschließlich in den Fels gebaut, wogegen auf der Nordseite das Tonnengewölbe mit Gurtbögen verstärkt wurde. Dies ist der Grund, warum die Abteikirche getragen werden konnte. Die geschlagenen Steine zeigen eingeritzte Zeichen der Steinmetze. Vom Querschiff und dem Chorumgang gehen in Strahlenform fünf Kapellen ab.
Blick von der mittleren Kapelle zum Aufgang in die Abteikirche. Dieser Aufgang wurde direkt in den Fels gehauen.
Das Kirchenschif ist in Form eines lateinischen Kreuzes und mit einem einzigen sehr hohen Schiff mit Tonnengewölbe. Gebaut wurde die Kirche in zwei Abschnitten 1130 -1150 und 1153 -1182. Um die Nordwand zur zusätzlichen Stabilisierung nicht zu durchbrechen, sorgten die Fenster des Chores sowie hohe im 13. Jh. hinzugefügte Öffnungen über der Vierung für die Innenbeleuchtung. Im nördlichen Querschiff, der Kapelle Notre-Dame-la-Blanche, sind zwei Grabnischen zu sehen, die die sterblichen Überreste von Bertrand de Maussang, Apt im 14. Jh. enthielten.
Der Kreuzgang und der Kapitelsaal schließen sich direkt an die Klosterkirche an.
In der Nordgalerie des Kreuzganges gibt es Grabnischen und Grabplatten im Boden. Der die Antike nachahmende Stil mit kannelierten Pfeilern und korinthischen Kapitellen, ähnelt dem der Kirche Saint-Throphime in Arles.
In der Ostgalerie findet sich die Grabnische der Grafen der Provence, die wichtige Stifter der Abbaye Montmajour waren. Hier kann man die einzigen romanischen Kapitelle bewundern, darunter auch die Versuchung Christi direkt gegenüber dem Kapitelsaal.
Die Südgalerie von welcher es auch in den Speisesaal geht, ist von romanischer Struktur und verfügt über Skulpturen die für die gotische Ikonografie des späten 14. Jh. repräsentativ sind. Der Speisesaal wurde teilweise in den Fels gehauen.
Die Westgalerie besitzt Konsolen die mit Skultpuren des 12. Jh. verziert sind und ein fantastisches Bestiarium zeigen.
Vom Kreuzgang aus gelangt man auf den Hof. Hier bietet sich ein schöner Ausblick auf die 1642 trocken gelegten Sümpfe. Hier war auch ursprünglich der Haupteingang des Klosters, der übrigens von Vincent van Gogh gemalt wurde. Vom Hof hat man auch einen Guten Eindruck vom Kloster Saint-Maur das leider nicht mehr erhalten ist. Nach einem Brand wurde es zwar wieder aufgebaut, aber während der Revolution wurde es des Daches incl. Gebälk beraubt. Danach dienten die Gebäudlichkeiten als Steinbruch, bis es 1921 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Erst 1994 wurde es teilweise restauriert, aber es ist vom ursprünglichen Gebäude nur wenig erhalten.
Der Turm der Abtei wurde ab 1369 errichtet und zeugt von dem Bau einer Wehranlage während des Hunderjährigen Krieges. Man sollte ihn auf jeden Fall ersteigen, denn von oben bietet sich ein fantastischer Rundblick
Die Kapelle aus dem 11. Jh. ist der älteste Teil der Abtei. Ihr Zugang ist durch eine Tür und eine Flachreliefdarstellung des Apostels Petrus gekennzeichnet.
Die Chapelle Sainte Croix liegt östlich, ca. 300 Meter entfernt. Sie stellt ein weiteres Bauwerk der provenzalischen Romantik dar. Errichtet wurde Sie Ende des 12. Jahrhundert als Tetrakonchos, was bedeutet sie hat vier halbrunde Apsiden. Sie wurde auch als Friedhofskapelle genutzt.
Hier noch ein Video der Abbaye