Entlang der gesamten Côte Bleue gibt es einen Küstenwanderweg, den man in verschiedene Etappen einteilen kann. Er reicht von Marseille bzw. Niolon bis an die Küste bei Martigues. Hierbei ist von besonderem Vorteil, dass entlang der Küstenorte auch eine gute Zugverbindung (siehe Seite Côte Bleue) gegeben ist, sodaß jeder immer an den Ausgangsort zurück kommt. Bei den Touristenbüros der Küsten-Orte gibt es es verschiedene Wandervorschläge, sodaß hier auch Wanderungen zu finden sind, die auch abseits der Küste sind. Empfehlen kann ich aber auch den Wanderführer "Calanques - Côte Bleue - Marseille" von Uli Frings, der viele Wanderwege nicht nur an der Côte Bleue beschreibt, sondern auch zu den nahen Calanques bei Marseille. Als Kartenmaterial empfehle ich die Karte: IGN Étang de Berre Maßstab 1: 25000, 3144OT
Durch klicken und betätigen des + oder - könnt Ihr hier in die kleinsten Details der Karte kommen und sogar die Wanderwege sehen.
Der "Sentier des Douaniers" ist ein Klassiker, der es ermöglicht, den schönsten Teil der Côte Bleue entlang eines Wanderweges immer mit Blick auf das Meer zu genießen. Er hat eine Länge von ca. 8 Km und beginnt in La Redonne mit Ziel in Niolon. Insgesamt ist ein Höhenunterschied von ca. 350 Meter gegeben und man sollte etwa 3 - 3,5 Stunden rechnen, je nachdem wie oft man anhält um die immer schöne Aussicht zu genießen. Wichtig aber ist, dass man inbesondere im letzten Teil des Weges unbedingt schwindelfrei ist. Im Sommer sollte man genügt Getränke dabei haben, denn man geht den ganzen Tag in der Sonne, weshalb wir den Weg im Oktober bei traumhaftem Wetter gegangen sind. Oft kann man in kleine Buchten steigen, und wenn das Wasser noch warm ist auch im blauen Meer baden. Wir sind mit dem Zug von Niolon nach La Redonne gefahren um von dort den Weg zu gehen. Die Details des Weges werde ich nachfolgend bei den Bildern immer beschreiben, sodass Ihr einen guten Überblick über die Wanderung habt.
Vom Bahnhof in La Redonne aus geht es durch eine Unterführung und es eröffnet sich sofort der Blick auf den kleinen Hafen, wo die eigentliche Küstenwanderung beginnt.
Im Hafen geht Ihr nach links. Dort findet Ihr einen Wegweiser "Méjean" dem Ihr folgt. Lasst Euch nicht durch den Hinweis Sackgasse beeinflussen, denn Ihr kommt dann auf einen steil nach oben gehenden Weg, der der Küstenweg ist. Oben angekommen habt Ihr einen wundervollen Ausblick auf das gesamte Umfeld.
Nachfolgen einige Bilder die innerhalb wenigen Minuten nach dem Hafen von La Redonne entstanden sind.
Nachdem die Höhe über der Calanque des Anthénors wieder erreicht ist, geht es entlang einem sehr sonnigen Küstenpfad.
In der Calanque des Figuiéres nicht die Treppen direkt am Hafen hinauf gehen, sondern auf der geteerten Straße etwa 100 Meter nach oben. Dann geht der Weg wieder rechts auf den Küstenwanderweg und Ihr seht auf die Calanque herab.
Hier seht Ihr den kleinen Hafen der Calanque.
Bild rechts:
Sogar einen weiteren kleinen Strand gibt es am Ende der Calanque des Figuiéres.
Von hier ist es dann nicht mehr weit und Ihr kommt an eine steil aufsteigende Treppe, die in den Ort führt. Diese müsst Ihr nehmen, da der weiter führende Weg abgebrochen ist. Nach einem Weg von ca. 15 Minuten kommt Ihr dann in Petit Méjean und anschließend Grand Méjean an.
Links schaut man sowohl auf Petit Méjean als auch auf Grand Méjean.
Im oberen Drittel des Bildes seht Ihr die Eisenbahnlinie. Unterhalb des Eisenbahn-Damm rechts im Bild geht die Wanderung dann weiter.
Nach Méjean folgt man dem Weg mit traumhaften Ausblicken, ein teilweise gesicherter Küstenpfad von ca. 2 km Länge. Die nachfolgenden Bilder zeigen die immer wiederkehrenden wunderschönen Blicke auf das Blau des Meeres.
Bald endet der Pfad durch den Pinienwald und wir kommen in offenes Gelände. Obwohl wir am 31.Oktober die Wanderung machten, war es doch sehr warm. Dankbar waren wir für unsere Getränke, die wir mitgenommen hatten.
In diesem Teil der Wanderung sollte man schwindelfrei sein und einen sicheren Tritt, denn stolpern oder rutschen wäre hier gefährlich. Es geht steil nach unten in die Calanque de l´Éverine eine wunderschöne Bucht, oftmals durch Geröll. Später muß man dann von hier wieder steil nach oben um den Weg Richtung Niolon fortzusetzen.
Die Calanque de l´Éverine ist sicher eine der schönsten Buchten auf dieser Wanderung. Jeder ist begeistert von der Lage und den türkisblauen Wasser. Sie wird gerne auch von Niolon aus besucht, ist aber von dort aus nur bei Schwindelfreiheit zu begehen. Auf dem Bild unten erkennt man nochmals den Weg durch das Geröll bis an das Wasser.
Man folgt nun einfach dem Weg den man nicht mehr verfehlen kann und der blau markiert ist. Es sind jetzt noch ungefähr 2,5 km bis Niolon auf einem Weg der ungesichert ist und gelegentlich recht nahe der Steilküste folgt.
Bald kommen wir dann an die Calanque du Riflard wo es nochmals nach unten geht, aber auch gleich wieder steil nach oben durch eine interessante Felsformation. Achtung bei dem Aufstieg und dem Übergang zum Felsen, hier muss jeder Tritt sicher sein, damit man im Geröll der Steine nicht abrutscht. Einen Weg ganz nach unten gibt es nicht, wäre sicher auch zu gefährlich.
Ich kam auch durch, aber ein Foto vom Weg musste noch sein.
Unmittelbar nach dem Durchgang gab es dann noch eine Höhle, wohl sollte hier mal ein Durchbruch erfolgen, der dann aber doch nicht erfolgt ist. Man sieht schon die ersten Häuser von Niolon und in der Entfernung ist Marseille immer besser zu sehen. Noch kleine Hindernisse sind zu überwinden, dann geht es zum letzten mal wieder steil nach unten und steil nach oben bei der Calanque du Jonquier, kurz vor Niolon.
Hier findet Ihr noch mein Video von der Tour, viel Spaß