Barbara Homolka ist in Schwäbisch Gmünd geboren und aufgewachsen. Sie lebte lange Zeit im Hohenlohischen, bis sie 2002 nach Bad Mergentheim übersiedelte. Dort arbeitete sie als festangestellte Journalistin bei der Tauber-Zeitung.
Nach Frankreich zog es sie immer wieder, zuerst mit dem Daumen im Wind, dann mit der Ente. 2003 reiste sie erstmals zusammen mit ihrem Mann in die Normandie und verliebte sich Hals über Kopf in die raue Schönheit der Region. Und musste immer wieder zurückkehren. Deshalb stand es für beide bald fest: Hier wollen wir einmal leben.
Und dann wurde der Traum war: Seit 2016 wohnt sie zusammen mit ihrem Mann Eberhard und den Border Collies Idgie und Ben in Saint-Germain-sur-Ay an der Westküste des Départements Manche. Hier betreibt sie das Informationsportal „chiennormandie“, das sich an Urlauber:innen mit Hund richtet. Ihre Herzensregion ist der Cotentin, die Halbinsel im Nordwesten der Manche.
Im September 2022 erschien ihr erster Kriminalroman „Das Grab am Havre“, der in Saint-Germain-sur-Ay spielt.
„Der Cotentin ist geradezu ein Konglomerat aus allem, was die Normandie ausmacht“, schwärmt die Autorin. „Du hast hohe Klippen am Nez de Jobourg, verträumte Buchten und endlose Sandstrände am südlichen Ende der Halbinsel. Die Havres sind ein sehr spezieller Lebensraum zwischen Erde und Meer, ein wertvolles Habitat für die Salzwiesenschafe. Mehrmals im Jahr werden sie bei den Grandes Marées überflutet, ein einmaliges Naturschauspiel. Wir wohnen direkt am Havre von Saint-Germain und ich kann mich der Faszination nicht entziehen, wenn die Wiesen plötzlich zu Meer werden.
Ein Stück weiter im Landesinneren findest du das Labyrinth aus Bocage-Landschaften, Sümpfen und Heiden. Es gibt verträumte Seen und kleine Wäldchen. Normannische Kühe grasen zwischen Apfelbäumen und im Frühjahr begleitet dich das Klappern der Störche. Und das alles gibt es auf engstem Raum. Eine Straßenkreuzung weiter und schon ist die Landschaft völlig verändert. Hinzu kommt der geschichtsträchtige Boden, hier begann am 6. Juni 1944 mit dem D-Day die Befreiung Europas vom Hitler-Faschismus.“
Der Zweite Weltkrieg und der D-Day spielen denn auch in Ihrem ersten Krimi eine große Rolle. „Ich habe intensiv zum Thema recherchiert, Sachbücher und Memoiren gelesen. Ich wollte dieses geschichtlich wichtige Ereignis auch solchen Menschen nahebringen, die sonst nichts zum Thema lesen würden.“ Außerdem ist Barbara Homolka die Authentizität wichtig. „Viele Autoren gönnen sich sehr viel künstlerische Freiheit bei der Beschreibung der Normandie. Das ist jetzt so gar nicht mein Fall. Ich beschreibe die Orte so, wie sie sind. Auch ungeschönt. Die Lesenden sollen die Gegend so erleben können, als wären sie wirklich vor Ort. Und sie sollen die Orte wiedererkennen, wenn sie hier Urlaub machen.“
Am zweiten Roman schreibt sie derzeit, auch der wird wieder in der Normandie spielen und mehrere Handlungsebenen verknüpfen.
Barbara Homolka
Das Grab am Havre
Eigentlich wollte die Protagonistin Brigitte zusammen mit Hund, Kater und altersschwachem VW-Bus in der Normandie eine neue Lebensperspektive finden, da gräbt ihr Border Collie Belmondo eine Leiche aus. Zusammen mit geheimnisvollen Aufzeichnungen auf Deutsch, die die Polizei in Frankreich nicht zu entschlüsseln vermag. So heftet sich denn Brigitte zusammen mit dem deutschen Geologen Friedrich und der normannischen Schäferin Camille auf die Spuren des unbekannten Toten. Der Roman ist eine Mischung aus Krimi und Abenteuerroman, es wird ein altes Familiengeheimnis gelüftet, viel Lokalkolorit und natürlich kulinarische Genüsse aus der Normandie gibt es obendrauf. Nicht nur in fester, sondern auch in flüssiger Form. Und der Border Collie Belmondo muss seine vorwitzige Nase überall reinstecken und kann so zur Lösung des Falls beitragen.
388 Seiten,
Verlag: Piper
Erschienen am 29.9.2022
Taschenbuch.
ISBN-13 : 978-3492506120.
Preis: 19 Euro