Hinweis: Auf den Fotos ist noch der frühere Name der Website gedruckt, die es allerdings nicht mehr gibt. Heute läuft alles unter https://www.frankreich-in-wort-und-bild.de/
Die Webseite des Klosters hier sogar in Deutsch:
https://www.stmartinducanigou.org/de
Diese Seite ist unbedingt empfehlenswert. Sie sagt alles über das Kloster, ob Geschichte oder Besuchszeiten, ob Geistliches Angebot, oder Anreise.
Mit dem Jeep zur Abtei: jpbtransports@bbox.fr
Tel: 0033 (0)4 68 05 99 89 u. 0033 (0)6 50 33 95 79
Sehr detaillierte Beschreibung mit Geschichte und kunsthistorischer Bedeutung der Abtei auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Abbaye_Saint-Martin_du_Canigou
Park-/Stellplatz für WOMO:
1. Parkplatz für WOMO in Casteil im Wald; GPS: N 42°31´59.9 E 2°23´31.4, für große WOMO schwierig
2. Camping Domaine Saint Martin, Casteil, preiswert, GPS: 42.53344, 2.39755
https://domainesaintmartin.com/de
2. Camping l´Eau Vive in Vernet-les-Bains, preiswert, GPS: N 42.55613, E 2.374392, https://leauvive-camping.com/fr
Wie ein Adlerhorst thront die Abtei auf einem kleinen Ausläufer des Pic du Canigou in 1094 Meter Höhe, in den französischen Pyrenäen im Roussillon, ca. 55 km vom westlich liegenden Perpignan entfernt. Das Kloster ist nur über einen recht steilen Fußweg (betonierte Straße) von der kleinen Ortschaft Casteil aus erreichbar. Die normalen Angaben zum Zeitaufwand für den Fußweg von nur eine halbe Stunde, sind aus unserer Erfahrung nur für sehr gut Trainierte realisierbar (300 Höhenmeter bei ca. 2 Km Länge). Der größte Teil der Wanderer benötigt eine Stunde. Hinzu kommt insbesondere im Sommer die Hitze, weshalb mehrfach Pausen gemacht werden. Außerdem ist es unbedingt ratsam ein Getränk dabei zu haben, denn der Besuch des Klosters und der Rückweg beanspruchen einiges an Zeit - im Kloster gibt es kein Restaurant. Bitte unbedingt die Besichtigungszeiten beachten, denn man kann nur im Rahmen einer Führung die Abbaye de Saint-Martin-du-Canigou besuchen. Das aktive Kloster wird heute von der "Gemeinschaft der Seligpreisungen" betrieben.
Ich verzichte hier auf eine detaillierte Beschreibung der Sehenswürdigkeiten des Klosters, da es den Umfang dieser Seite sprengen würde. Hier nur einige kurze Beschreibungen, ansonsten verweise ich auf die obigen Links des Klosters selbst, und auf die wirklich umfangreiche Beschreibung auf der Seite Wikipedia. Die Bilder sollten aber schon alleine einen Eindruck des Klosterbesuches geben.
Die Abtei ist erreicht
Das Grab des Grafen von Cerdagne Guifred Cabreta und seiner Frau Gräfin Elisabeth. Nach der Legende soll der Graf, der Benediktinermönch geworden war, die Gräber selbst in Stein gehauen haben.
Links und unten zwei Kapitelle
der Säulen.
Die Oberkirche
Blick auf die Oberkirche mit Turm im Hintergrund. Die vordere Überdachung mit Säulen ist der Abgang zur Unterkirche und Kreuzgang, unten.
Das Innere der Oberkirche ist dem Patron der Abtei, dem heiligen Martin geweiht. Sie ist eingeteilt in ein Mittelschiff und zwei Seitenschiffe. Rechts neben dem rechten Seitenschiff liegt die Gaudérique-Kapelle. Interessant die einfacher gestalteten Kapitelle der Säulen, grob und wenig geschliffen.
Die Unterkirche, auf welche die Oberkirche aufgebaut ist, ist der hl. Jungfrau Maria geweiht. Auch sie besitzt drei Schiffe mit Tonnengewölbe. Eine Madonnenfigur mit Kind in dem rechten Schiff wurde leider in jüngster Zeit gestohlen. Derzeit findet man nur ein größeres Abbild der Madonna vor.
Der Kreuzgang wurde zu Beginn des 20. Jh. restauriert und besteht aus einem unregelmäßigen Viereck. Ursprünglich bestand der Kreuzgang aus zwei Stockwerken die zu verschiedenen Zeiten gebaut wurden. Deshalb sind beim Umbau und Restaurierung auch Teile aus allen ursprünglichen Stockwerken verwendet, die man an unterschiedlichen Stellen in der Region gefunden hatte. Die romanischen Kapitelle und Säulen des Kreuzganges sind eine besonderes Highligth. Die Kapitelle zeigen geflügelte Löwenpaare, geflügelte Widder, aber auch verstümmelte Tiere - möglicherweise Ratten -, dämonische Gestalten. Einige Kapitelle geben immer noch Rätsel über ihre Darstellung auf. Eine zum Teil nackte Frau findet man in der Mitte eines Kapitells. Sie symbolisiert als Tänzerin die Unkeuschheit. Ein Violaspieler begleitet die Tänzerin auf seinem Instrument. Andere Figuren versinnbildlichen offensichtlich andere Laster wie eine Gestalt die den Mund weit aufreißt. Aber auch hockende Tiere mit gemeinsamen Kopf. Alle Bilder der Kapitelle werden unten dargestellt. Ebenfalls im Kreuzgang finden sich verschiedene Reliefs und eine Statue eines Apts.
Nachfolgend Bilder der Kapitelle
Wenn man das Kloster besichtigt hat sollte man unbedingt die gesamte Anlage von oben sehen. Es gibt einen Weg durch den Wald von etwa 5-10 Minuten bergan zu einem wunderschönen Aussichtspunkt. Wer nicht gehbehindert ist sollte diese Aussicht auf jeden Fall genießen.
Eine weitere sehenswerte Abtei in der Nähe ist die Abbaye Saint-Michel-de-Cuxa.