Website von Sainte-Chapelle auch mit Informationen zu den dortigen Konzerten und den Tickets:
Die Kapelle ist ganzjährig mit Ausnahme am 1. Januar, 1. Mai und am 25. Dezember geöffnet. Öffnungszeiten findet Ihr oben im Link.
Diese Seite wurde von mir erstellt mit den Bildern
der Gastautorin Trudi Diehl ( Tru Die )
Sainte-Chapelle, die Heilige Kapelle ist die frühere Palastkapelle der ehemaligen königlichen Residenz auf der Île de la Cité in Paris, wo sie ein Teil des heutigen Justizpalastes ist. Sie gehört zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten und wichtigsten Sakralgebäuden in Paris. Auf Anweisung von Ludwig IX. wurde sie etwas 1242 bis 1248 im hochgotischen Stil des 13. Jahrhundert an den ehemaligen Königspalast angebaut. Sie sollte Reliquien aufnehmen, wie z. B. die Dornenkrone die er Kaiser Balduin II. in Konstantinopel abgekauft hatte. Bevor der Bau fertig gestellt war, wurden die Reliquien um die heilige Lanze und Fragmente des heiligen Kreuzes erweitert.
Die 42 Meter hohe Kapelle fällt besonders durch ihre Gestaltung im Flamboyant-Stil auf, bei welchem die Bauelement lodernden Flammen ähneln.
De Sainte-Chapelle ist zweistöckig, und sie beeindruckt mit ihrem Innern sowohl in der Oberkapelle die ausschließlich der königlichen Familie vorbehalten war, als auch in der Unterkapelle, die für das einfache Volk gedacht war. In der Oberkapelle wurden die wertvollen Reliquien beherbergt. In der Oberkapelle nehmen die kostbaren Buntglasfenster eine sehr große Fläche ein, um den Innenraum mit viel natürlichem Licht zu durchfluten. Die 15 Buntglasfenster haben eine enorme Gesamtfläche von 600 Quadratmeter. Die seitlichen Fenster haben eine Höhe von mehr als 15 Meter, lediglich die Fenster in der Apsis weisen 13,5 Meter auf. Bei Sonnenschein ist der Besuch der Kirche ein beeindruckendes Erlebnis. Zwei Drittel der Fenster stammen noch aus dem 13. Jahrhundert und ein Drittel sind Erneuerungen aus dem 19. Jahrhundert.
In der Apsis findet man den Reliquien-Altar, welcher mit Engelsfiguren verziert ist. Er ist mit einem Baldachin überdacht. innerhalb des Altares, in einem versilberten Schrein wurden die Reliquien gelagert und symbolisierten so die königliche Macht.
Die Sainte-Chapelle litt unter mehreren Bränden (1630, 1777) und einer Überschwemmung. Die Französische Revolution hatte sie auch nicht verschont. Auf Anweisung von Kaiser Napoleon I. wurden große Teile der Reliquien in den Besitz des Erzbistums von Paris verbracht, ein Grund, warum die Dornenkrone heute ein Teil des Kirchenschatzes in der Kathedrale Notre-Dame ist. Etwa zwei Drittel der Buntglasfenster haben die Französische Revolution unbeschadet überstanden. Die zerstörten Fenster wurden im 19. Jahrhundert ersetzt. Die Glasmalereien in den Fenstern zeigen biblische Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Es wird sowohl die Schöpfungsgeschichte als auch das Leben und Wirken Jesu Christi gezeigt. Außerdem sind auch nichtbilblische Geschichten wie die Entdeckung der hl. Reliquien dargestellt.
Auf seitlichen Podesten findet man lebensgroße Skulpturen der zwölf Apostel.
Legende der Buntglasfenster:
A: Geschichte der heiligen Reliquien
B: Buch der Könige
C: Esther
D: Judith und Hiob
E: Jeremy und Tobie
F: Hesekiels Visionen
G: Johannes der Täufer & Buch Daniel
H: Passion
I: Johannes & Christus Kindheit
J: Joshua Tree und Isaïe
K: Buch der Richter
L: Deuteronom & Joshua
M: Buch der Zahlen
N: Exodus
O: Genesis
Auf seitlichen Podesten findet man lebensgroße Skulpturen der zwölf Apostel. Sie tragen sogenannte Weihekreuze, und sind an den Stellen, an denen die Kapelle geweiht wurde. Insgesamt sind sechs Statuen noch Original, alle anderen sind Kopien, da sie während der Französischen Revolution zerstört wurden oder verschwunden sind.
Das westliche Ende der Oberkapelle hat ein bemerkenswertes Rosenfenster mit einem Durchmesser von mehr als 9 Meter aus dem 16. Jahrhundert. Besonders die grüne Farbe ist in den anderen Buntgläsern aus dem 13. Jahrhundert nicht zu finden, da es technisch nicht möglich war, sie zu erhalten. Die Rose zeigt die Apokalypse um einen thronenden Christus im zentralen Okulus.
In den Jahren 1840 und 1950 wurde ein Teil der lebensgroßen Apostelfiguren an den Wänden, der Altarbaldachin, etwa ein Drittel der Glasfenster, die Verzierungen auf der Innenseite des Westwerks, der Dachreiter, die Figuren der Eingangsportale sowie die Empore im Eingangsbereich renoviert und rekonstruiert. Diese Restaurierungen waren ein Wendepunkt in den öffentlichen Vorstellungen, wie mittelalterliche Kirchen aussehen. Man war zuvor eher schlichte weiß gestrichene Räume gewohnt. Jetzt aber wurden unterschiedliche Farben verwendet, worüber öffentliche Empörung entstand.
Der Eingang zur unteren Kapelle befindet sich unter einer Veranda. Die Krönung Mariens ist auf dem Tympanon dargestellt. Eine Jungfrau mit Kind schmückt das Trumeau.
Die kleine Unterkapelle wurde mit weniger Fenster und einer niedrigen Decke ebenfalls prunkvoll ausgestattet. Sie war im wesentlichen für die Hofbediensteten vorgesehen und war der Mutter Gottes gewidmet, was man schon am Eingangsportal erkennt. Sie ist mit etlichen Goldverzierungen und einem Sternenhimmel an der Decke versehen. Die halbkreisförmige Apsis ist durch zahlreiche gewölbte Pfeiler und ebenfalls mit Buntglasfenster versehen, wie diese in der Oberkirche sind. Im Zentrum befindet sich eine Statue von König Ludwig IX.
Zurück zur Seite Paris - Grundsätzliches zu Paris geht es hier