Office de Tourisme du Pays de Vitré:
Offizielle Website des Tourismusverbands der Bretagne:
https://www.bretagne-reisen.de/reiseziele/die-10-reiseziele/rennes-und-die-tore-zur-bretagne/vitre/
WOMO-Stellplatz: 1.Air Municipale de Vitré ( GPS: 48.10974 -1.19778) oder auf Parkplatz davor
2. zentrumnaher Parkplatz auch für WOMO am Bd. des Rochers in Vitré (GPS: 48.119894, -1.205816)
Dieser Bericht enthält Fotos von P. Hasel und Falk Koop. Sie sind jeweils mit Namen versehen.
Vitré ist eine mittelalterliche Stadt mit tausenjähriger Geschichte. Sie liegt sozusagen an den Toren der Bretagne in der Nachbarschaft zur Normandie. Reich an Kulturerben hat sie den Ruf einer Stad der Kunst und Geschichte.
Beherrschend ist das auf einem Felsdorn im 11. Jahrhundert erbaute Château de Vitré. Laufende Renovierungsarbeiten haben die ehemalige Verteidigungsanlage der Stadt an den Toren der Bretagne bestens erhalten. Das Château ist ein sehr schönes Beispiel für die Militärarchitektur des Mittelalters in der Bretagne. Heute dient es als Rathaus und Museum. Das Château de Vitré ist in der Liste der Monument historique eingetragen, ebenso die Kirchen Notre Dame und Saint Martin. Gleiches gilt für die historischen Stadtbefestigungen und den Bahnhof sowie etliche Häuser in der Innenstadt. Ich empfehle sich eine Stadtplan zu besorgen um alle Sehenswürdigkeiten bei einem Rundgang zu finden.
Vitré hat sich aus der glorreichen Zeit des Tuchhandels ihre mittelalterliche Stadt erhalten, was man bei einem Spaziergang insbesondere in der Altstadt wohlwollend genießen kann. Schön verarbeitete Portale und insbesondere Fachwerkhäuser zeugen noch heute von dem vergangenen Reichtum der Stadt.
Die Region um Vitré ist eng mit der Geschichte der Marquise de Sévigné verbunden. Sie lebte im 17. Jahrhundert nur einige Kilometer von hier im herrlichen Schloss der Rochers-Sévigné in Argentré-du-Plessis und verfasste hier auch viele ihrer Briefe.
Nachfolgend Bilder der Altstadt von Vitré
Die Burg Château de Vitré gehört zu den schönsten Denkmälern der mittelalterlichen Militärkunst in Frankreich. Begonnen mit der Erbauung im 11. Jahrhundert war sie eine einfache palisadenbewehrte Festung auf dem Felshang über der Vilaine. In der Mitte des 13. Jahrhundert wurde die Burg neu errichtet und im 14. und 15. mit wehrhaften Galerien erweitert. Letztendlich wurde sie zur repräsentativen und militärischen Residenz ausgebaut. Über eine hölzerne Zugbrücke zwischen zwei Türmen erreicht man das Schloss mit seinem dreieckigen heutigen Grundriss.
Man erreicht den Innenhof mit einem großen Brunnen. Der Mauerwall um das Château ist mit insgesamt 7 Türmen erbaut. An der Nordseite ist heute die Stadtregierung unter- gebracht. Ein anderer Teil der Anlage dient heute als Museum. Zu sehen sind Skulpturen aus Bürgerhäusern der Stadt, Gobelins aus Flandern, Truhen, alte Stadtansichten und als Höhepunkt einen Kamin aus dem Jahr 1583, welcher mit Musikern, Tänzern und Wappen versehen ist. Ebenfals naturkundliche Exponate werden ausgestellt, teilweise besonders makaber wenn man bedenkt, Reptielen, Säugetiere und ein menschlicher Fötus im Alkohol werden gezeigt. Im Tour de l´Oratoire gibt es eine Renaissance-Kapelle mit dreiflügeligem Altar aus dem 16. Jh. sowie 32 Emailletafeln aus dem Limoges des 17. Jahrhundert.
Wer mehr zum Château wissen will geht auf die Webseite des Schlosses: https://chateau.vitre.bzh/en/home/
Die Église Notre-Dame in Vitré befindet sich in der gleichnamigen Straße. Es gibt davor zwar einen Parkplatz, der aber meist sehr voll ist, weshalb ich davon aber hier einen Parkplatz zu finden. Zwischen 1420 und 1550 mit dem grauen Vitréser Stein erbaut, weist sie klassische Züge der Hochgotik aus. Im Westen vom Parkplatz aus, befindet sich der Haupteingang wo ein dorisches Säulenportal eingebaut wurde, was nicht unbedingt zum gotischen Torbogen passt. Die Südseite der Kirche präsentiert sich mit ihren sieben reich verzierten Giebeln sehr harmonisch. Zu sehen ist auch die Außenkanzel, auf der während der Religionskriege die protestantischen Prediger zum Volk sprachen. Der Kanzelkorb ist mit Figuren und Köpfen verziert.
Das Langhaus ist dreischiffig mit sechs Jochen. Auf achteckigen Pfeilern liegen die Spitzbogenarkaden. Die Seitenschiffe sind Kreuzrippengewölbe deren Schlussteine mit den Wappen der Bretagne sowie der Herren von Vitré verziert sind. Das beeindruckende Hauptschiff wird von einer hölzernen Spitztonne gedeckt und ist im 19. Jahrhundert bemalt worden. Der sogenannte Mönchschorstammt aus dem 12. Jahrhundert. Er war das ursprüngliche Schiff der romanischen Vorgängerkirche. Auch hier ist eine hölzerne Spitztonne die ebenfalls bemalt ist. Die Bleiverglasung des Fensters im Mönchschor stammt ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert und stellt die Himmelfahrt Mariens dar.
Seit dem Jahr 1420 stand in den östlichen Bezirken von Vitré die Église Vieux-Saint-Martin welche der Pfarrei Notre-Dame angegliedert war. 1883 - 1895 wurde dann die heutige Kirche im neoromanischen Stil durch die hinzugekommene wohlhabende Bevölkerung erbaut. Bis heute stellt die Kirche das bedeutendste neoromanische Gebäude des Département Ille-et-Vilaine dar. Architekt war der Benediktinermönch Jules Meller. Die Église Saint-Martin überrascht mit ihrer Größe und der Breite ihres Kirchenschiffs.