Itxassou

Itxassou (auf Baskisch Itsasu ) ist ein Dorf im französischen Baskenland, in der Region Nouvelle-Aquitaine, nahe der Atlantikküste und den Pyrenäen. Es liegt im Herzen des Tals der Nive, etwa 25 Kilometer südlich von Bayonne und in der Nähe der charmanten Stadt Espelette. Bekannt ist der Ort für seine natürliche Schönheit, kulturelle Traditionen und kulinarische Spezialitäten. Itxassou ist geprägt von den nachfolgenden Merkmalen:

Die idyllische Landschaft

Itxassou ist umgeben von sanften Hügeln, Wiesen und den Ausläufern der Pyrenäen. Der Fluss Nive durchzieht das Tal und bietet malerische Spazierwege. Die Umgebung ist ideal für Wanderer, insbesondere der Mondarrain -Berg. Der Ort selbst ist sehr weitläufig in die Landschaft eingefügt.

Église Saint-Fructueux

Das Dorfzentrum wird von der Kirche Saint-Fructueux dominiert, die für ihre charakteristische baskische Architektur und ein wunderschönes hölzernes Empore bekannt ist. Sie wird oft als eines der schönsten Beispiele der baskischen Kirchenarchitektur genannt.

Kirschen von Itxassou

Die Region ist berühmt für ihre schwarzen Kirschen, die seit Jahrhunderten angebaut werden. Die Cerises noires d'Itxassou sind eine Spezialität und werden oft zur Herstellung von Marmelade und Kirschlikör verwendet. Sie passen hervorragend zum heimischen Schafskäse.

Kulturelle Traditionen

Itxassou ist tief in der baskischen Kultur verwurzelt. Traditionelle Tänze, Gesänge und Pelota (baskisches Ballspiel) spielen eine wichtige Rolle im Gemeinschaftsleben.

Pas de Roland

Eine der bekanntesten Attraktionen in der Umgebung ist der Pas de Roland, eine natürliche Felsformation am Fluss Nive. Der Legende nach soll der Ritter Roland, ein berühmter Paladin aus dem Epos "Chanson de Roland", diese Passage mit seinem Schwert in den Fels geschlagen haben. Dieser sagenumwobene Ort ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturliebhaber und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Fluss.

Wir haben lediglich die Église Saint-Fructueux und den Pas de Roland besucht, da wir eigentlich nur auf der Durchreise waren und schon andere baskische Dörfer kennen.

Die Église Saint-Fructueux in Itxassou ist ein beeindruckendes Beispiel für die sakrale Architektur der Region. Erbaut im 17. Jahrhundert, ersetzt sie eine ältere Kirche und ist ein Wahrzeichen des Ortes.

Was macht die Kirche so besonders?

• Außenansicht: Die massive Kirche wird von einem mächtigen, quadratischen Turm mit einem doppelten Dach dominiert. Diese Bauweise ist typisch für die Kirchen im Labourd.
• Innenraum: Im Inneren erwartet Sie ein reichhaltig verzierter Raum. Die Holzschnitzereien, wie die Kanzel, der Hochaltar und die dreistöckige Empore, sind wahre Kunstwerke und zeugen von der handwerklichen Tradition der Region. Das typisch baskische Holzinterieur und die charakteristischen Emporen, die von Holzsäulen getragen werden sind ein Merkmal vieler Kirchen im Baskenland.
• Geschichte und Bedeutung: Die Kirche ist nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk, sondern auch ein Ort von großer religiöser Bedeutung für die Bewohner von Itxassou. Sie ist dem Heiligen Fructueux geweiht,  der ein frühchristlicher Märtyrer und Bischof von Tarragona war,  und steht unter Denkmalschutz.

Die Öffnungszeiten können je nach Jahreszeit und besonderen Ereignissen variieren.

Mein Spaziergang von der beeindruckenden Église Saint-Fructueux in Itxassou zum berühmten Pas de Roland war ein unvergessliches Erlebnis inmitten der atemberaubenden Landschaft. Der Spaziergang immer verbindet Geschichte, Natur und lokale Legenden auf wunderbare Weise. Die Strecke ist etwa 5 Kilometer lang und dauert hin und zurück rund zwei Stunden, abhängig vom Tempo und der Dauer der Pausen.

Der Weg führt zunächst durch die typischen Gassen von Itxassou, vorbei an weißen Häusern mit roten Fensterläden. Bald darauf tauchen Sie in eine von Platanen gesäumte Landschaft ein, die sich mit offenen Feldern und Obstgärten abwechselt. Es lohnt sich, die reiche Flora zu bestaunen, darunter Kastanienbäume und Farne.

Nach etwa einem Kilometer erreichte ich die Nive, einen glasklaren Fluss, der durch das Tal fließt. Der Wanderweg verläuft direkt am Flussufer allerdings entlang der Straße, und bietet herrliche Ausblicke auf das sanfte Plätschern des Wassers.

Nach etwa 45 Minuten erreichte ich den Pas de Roland, einen Felsdurchbruch am Fluss Nive. Laut einer lokalen Legende soll der Riese Roland diesen Durchgang mit einem einzigen Schlag seines Schwertes Durendal geschaffen haben. Der Durchgang ist ein schmaler Pfad, der in den Fels gehauen ist. Hier bietet sich eine Pause an, um die Ruhe der Natur zu genießen und dem Plätschern des Wassers zu lauschen. Der Rückweg erfolgt auf demselben Pfad, bietet jedoch durch den Perspektivwechsel oft neue Eindrücke. 

Hinweis: Der Weg führt am der Nive entlang, aber immer auf einer öffentlichen Straße die sehr eng ist und wo die PKW im Gegenverkehr auf bestimmten Buchten ausweichen müssen. Für LKW und auch für Wohnmobile ist die Durchfahrt hier verboten, da es einen Kurve gibt, wo Fahrzeuge dieser Art nicht passieren können und die Ausweichbuchten sind nicht groß genug.