Dieser Bericht mit Fotos ist von der Gastautorin Helene Köppel schon seit dem Jahr 2019 hier eingestellt. Den Bericht ergänze ich noch unten mit meinen eigenen Fotos, nachdem ich die Abtei 2021 selbst besucht habe, um einen noch größeren Eindruck der Abtei zu vermitteln.
Ausführliche Beschreibung Abbaye Saint-Marie de Fontfroide:
Webseite des Klosters mit vielen Infos:
Park-/Stellplatz für WOMO:
Direkt vor der Abtei gibt es einen Parkplatz auf dem man auch kostenfrei übernachten kann.
Das Kloster Fontfroide – Schauplatz meines Historischen Romans „Rixende“ – liegt 14 km südwestlich von Narbonne – in einer absolut einsamen, idyllischen Landschaft.
“ … Schon immer hat man diesen Ort Fons frigidus – kalte Quelle – genannt, und das Vorhandensein des Wassers hat auch die Lage der Gebäude bestimmt. Seht her, Bruder Fulco, diese Quelle fließt sowohl hier im Kreuzgang als auch im Brunnenhaus, sie treibt die Mühle an und speist die Fischteiche. Das Kloster ist nach dem strengen Ordensgesetz der Zisterzienser angelegt und weist jedem Angehörigen unserer Gemeinschaft seinen Platz zu. Die domus conversi bewegen sich ausschließlich in dem Teil der Klosteranlage, der auch der Welt geöffnet ist. Damit ist gewährleistet, dass die Mönche in ihrer Kontemplation nicht gestört werden. Schweigen, Beten, Handarbeit und Buße – doch nicht allein das: Ihr befindet Euch – und das wird Euch als Inquisitor besonders interessieren – im Zentrum der Orthodoxie. Fontfroide ist seit der Ermordung Castelnaus gewissermaßen ein geistliches Bollwerk gegen die Ketzer! …“
(Auszug aus dem Historischen Roman „Rixende – Die Geheimen Worte“ von Helene L. Köppel)
Im Jahr 1093 als Benediktinerabtei gegründet, übernahm man, nach einer Visite des Heiligen Bernhard, die Ordensregeln der Zisterzienser. Von Anfang an war Fontfroide ein Bollwerk gegen die katharische Häresie.
Wen wundert es, dass Papst Innozenz III. ausgerechnet einen Abt von Fontfroide zum päpstlichen Legaten machte: Pierre de Castelnau. Dessen Ermordung im Jahr 1208 führte zum Kreuzzug gegen den Süden.
Die Feindschaft gegen die Katharer setzte sich hier auch noch im 14. Jh. fort: Ein weiterer Abt des Klosters Fontfroide machte von sich reden: Jacques Fournier. Als Bischof von Pamiers verhörte er die Katharer des Bergdorfes Montaillou, und brachte es später bis zur Papstwürde in Avignon.
Fontfroides Bedeutung erstreckte sich bald über die ganze Region und bis nach Katalonien. Unter der Protektion der Herzöge von Barcelona wurde im Jahr 1150 in Poblet ein Tochterkloster gegründet.
Ab dem 15. Jh. – nach der Bekämpfung der Katharer – verlor Fontfroide an Bedeutung.
Um 1791 – während der Säkularisation – wurden die Kunstschätze in alle Welt zerstreut.
Im Jahr 1901 verließen die letzten Mönche das Kloster. Sieben Jahr später kaufte ein Privatmann (Gustave Fayet) das Kloster und restaurierte es. Noch heute befindet sich die Abtei in Privatbesitz.
Ein kleiner Hinweis zum Schluss: Das Kloster Fontfroide ist nur mit einer Führung zu besichtigen. Als wir im Oktober 2021 dort waren konnte man selbständig und alleine das Kloster besuchen.
Ich bedanke mich für Ihr Interesse!
Helene Köppel
Auch ich bedanke mich bei Helene Köppel für diesen Bericht.
Karl-Heinz Stabel
Nachfolgend die Fotos meines Besuches in der Abbaye Saint-Marie de Fontfroide im Jahr 2021 in der Reihenfolge wie man das Kloster besichtigt.
Allgemeine Hinweise:
Für den Besuch des Klosters sollte man sich mindestens 1 Stunde Zeit nehmen, bei uns waren es 2 Stunden. Wir konnten die Abbaye de Fontfroide ohne Führung erkunden. Im Eingangsbereich zu Anlage gibt es ein Restaurant. Außerdem ist dort auch ein Raum um die Weine von Frontfroide zu verkosten. Unten könnt Ihr den deutschen Führer downloaden.
Schwerbehinderte sollten den Terrassengarten meiden, denn es gibt zu viele Treppen.
Eine Besonderheit in dem Dormitorium der Laienbrüder sind die Glasfenster, welche aus Fragmenten mittelalterlicher Kirchenfenster zusammengestellt sind. Sie stammen zumeist von Kirchen aus dem Nordwesten Frankreichs, die in den Bombardements des ersten Weltkrieges zerstört wurden. Viele der Bruchstücke stammen aus der Kathedrale Saint-Rémi in Reims.
Nach dem Rosen und Kräutergarten geht man über Treppen zu den Terrassengärten die immer wieder einen Blick zur Abtei frei geben. Unterschiedliche Bepflanzungen findet man neben lauschigen Ecken mit Wasserbecken und Springbrunnen, Vasen aus Marmor etc. Von hier aus kommt man dann zum Ausgang.
Hier noch ein Video zur Abtei