Wesite des Touristenbüro für Plovan:
https://www.plovan.fr/office-du-tourisme-du-haut-pays-bigouden/
Das Dorf Plovan, in welchem die Ruinen der Chapelle de Languidou stehen, liegt im Finnistère unweit von Pont-l´Abbe. Die sehr malerische Ruine des Gebäudes liegt am Boden eines Tals, das sich allmählich zum Meer hin erweitert Es handelt sich um eine alte Flussmündung, die von Seefahrern gemeinhin Pors-Quidau genannt wird.
Zwischen 1160 und 1260 wurde sie von Handwerker aus Pont-Croix, die bekannt für ihre Kirchenbauten in der Region waren erbaut. Deshalb rechnet man sie auch der Bauschule von Pont-Croix zu.
Da die Kapelle Languidou auf einem steilen Hang gebaut wurde, befindet sich ihre westliche Fassade auf Höhe der Erde. Die östliche Fassade ist bis zu zu den Fenstern in den Boden verbaut, wobei man hier allerdings den Boden entsprechend ausgegraben hat.
Die Chapelle de Languidou stellt einen umfriedeten Pfarrbezirk dar und wurde bis 1793 als Friedhof genutzt. Der ebenfalls noch vorhandene Kalvarienberg stammt aus dem 15. bis 16. Jahrhundert und wird von einem 2 Meter langen Schaft und einem Kreuz überragt.
Auf der einen Seite ist Christus zu sehen, auf der anderen Seite eine Pieta. Hierbei ist allerdings zu bemerken, dass beide Figuren durch die Witterung sehr beschädigt sind.
Etwas 22 mal 13 war die dreischiffige Kapelle. Das Langhaus umfasste vier und der Chor zwei Joche. Sehr beeindrucken ist der Chorschluss mit einer Fensterrose im Stil der Flamboyantgotik aus dem 16. Jahrhundert. Es wird angenommen, dass die Rose von dem gleichen Meister gefertigt wurde, wie dem der das Südportal der Stiftskirche in Pont-Croix fertigte.
Der Chor war vom Kirchenschiff durch einen Bogen getrennt. Heute kann man davon nur noch zwei Pfeiler sehen, wobei vermutet wird, dass sie den Glockenturm mit getragen haben.
Auf dem Bild oben ist die Abtrennung des Chor gut zu erkennen. Noch vorhanden sind die drei Arkaden, wobei die Pfeiler der Kapitelle mit einfachen Mustern gestaltet waren.
Nach der Französischen Revolution wurde die Kapelle im Jahr 1795 verkauft und leider teilweise abgerissen. Die Steine wurden verwendet für den Bau einer Wachstube in Plovan. Leider wurde der bauliche Wert der Kapelle zu spät erkannt, dann aber unter Denkmalschutz gestellt.
Einige Teile der Ausstattung der Kapelle befinden sich heute in der Kirche Saint-Gorgon in Plovan.
Zur Zeit bemüht sich der "Verein der Freunde von Languidou" um die Erhaltung und Pflege dieser Ruine.