Links zu den diversen Seiten dieses Berichtes sowie zu weiteren Informationen:
Website zum Office de Tourisme: http://www.ot-baieducotentin.fr/
Website des Airborne-Museum: https://www.airborne-museum.org/
Hotel B&B la bataille de la fiere: http://www.chambrenormandie.fr/
Website des Restaurant: Auberge John Steele: https://www.auberge-john-steele.com/
Website zur nahe liegenden Utah Beach den Landungsstränden: https://de.normandie-tourisme.fr/entdecken/geschichte/zweiter-weltkrieg-d-day/landungsstraende/utah-beach/
sowie: https://www.manche-tourismus.com/utah-beach-landungsstrand
Bericht zur Operation Overlord auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Overlord
Nach dem Tod meines Vaters haben meine Brüder und ich sein Arbeitszimmer geräumt. Dabei stießen wir auf die Dinge, die ihn sein Leben lang nicht losließen. Jede Menge Bücher über den zweiten Weltkrieg, Tagebücher, Erlebnisberichte, Romane. Die Regalbretter waren voll davon, bogen sich unter der Last, als ob sie das niedergeschriebene Leid nicht länger ertragen konnten. Alleine die Anzahl solcher Bücher ließen erahnen, was unseren Vater ständig beschäftigte, ihn nie losließ.
Sein Soldatenleben in einem verdammten Krieg!
Die Bücher legten Zeugnis über die Dinge ab, die eine ganze Generation im Krieg durchmachen musste. Sie niemals los ließ bis zu ihrem letzten Atemzug. Wie eine Motte ständig das Licht umkreist, so kreiste diese Generation Männer immer wieder um ihre Erinnerungen und damit auch um sich selbst. Sie waren wie eine Nadel, die immer wieder in der Rille einer Schallplatte hängen blieb und auf Anfang zurücksprang. Aufgrund dieser Zusammenhänge war ihre persönliche Entwicklung auf Lebzeiten gehemmt.
Als Kinder eines ehemaligen Wehrmachtssoldaten hatten meine Brüder und ich es nicht leicht. Wir versuchten alles, um die Traurigkeit des eigenen Vaters abzumildern, wollten perfekt funktionieren um ihm zu gefallen, doch es gelang uns nie so richtig. So wie meinen Brüdern und mir erging es vielen unserer Klassenkameraden. Wir waren von gebrochenen Männern umgeben, zu denen man – wenn überhaupt – nur ein schwieriges Verhältnis aufbauen konnte. Unsere Generation konnte diese Generation Männer emotional nie erreichen. Und sie konnten und wussten es auch nicht besser. Als sie mit nicht einmal zwanzig Jahren dazu gezwungen wurden, auf andere Menschen zu schießen, ging es ums Überleben. Da war keine Zeit für Gefühle. Es wurde nicht geklagt, nicht geweint und wenn getrauert wurde, dann so, dass es nicht bemerkt wurde. Dieses Verhalten konnten diese Männer nie ablegen. Ihr Dasein war geprägt von einem verunsicherten Lebensgefühl, unauflösbaren Ängsten und Blockaden und das Gefühl irgendwie nie so richtig dazuzugehören, überschattete ihren ganzen Alltag.
Rückblickend habe ich einen eher milden Blick auf den eigenen Vater. Ich begann die Schlachtfelder des zweiten Weltkrieges aufzusuchen um mir zu vergegenwärtigen, welchen furchtbaren Kämpfen diese Generation ausgesetzt war und über sich ergehen lassen musste. So bereiste ich auch die Normandie, um die Orte der Operation Overlord aufzusuchen, besser bekannt unter dem Namen D-Day. In diesem Bericht möchte ich das beschauliche Städtchen Sainte-Mère-Église, sowie einen kleinen Ort namens La Fière beschreiben, eine kleine Brücke, die über ein Flüsschen namens Merderet führt. Ich möchte nicht allzu sehr auf die Kampfhandlungen aus jenen Tagen eingehen oder gar eine ganze Reihe Offiziere beim Namen nennen, sondern sachlich veranschaulichen, was sich hier zugetragen hat und was man heute dort noch vorfinden und sich anschauen kann. Beginnen wir mit der kleinen Brücke über die Merderet, an dem Weiler, den man La Fiere nennt, mitten in der Halbinsel Cotentin der Normandie.
Wenn man sich auf der Straße (D15) der Brücke von Westen her nähert, fällt einem sofort die Statue "Iron Mike" auf, die zu Ehren der amerikanischen Fallschirmjäger und Infanteristen hier errichtet wurde. Die Statue steht an einer sanften Anhöhe und ist eine Nachbildung jener, die in Fort Bragg (USA) zu sehen ist, wo die 82. Luftlandedivision heute noch stationiert ist. Man kann dort gut mit dem Auto parken und zur Statue hochlaufen.
Von hier aus kann man einen Blick, hinunter auf die Merderet werfen. Im Juni 1944 war diese Senke allerdings komplett überflutet. Rommel hatte die umliegenden Felder unter Wasser setzten lassen. Für die schwerbepackten Luftlandetruppen oftmals eine tödliche Falle, da sie von ihrer mitgeführten Ausrüstung, die sich zudem schnell vollsog, unter Wasser gezogen wurden. Trotzdem gelang es an dieser Stelle den etwa einhundert gut gelandeten Fallschirmjägern, den Weiler La Fière und seine wichtige Brücke einzunehmen, zu halten und aus ihm einen wichtigen Außenposten von Sainte-Mère-Église zu machen. Die vier Tage andauernden Kämpfe sind auf dem Relief des Denkmals, gleichsam einem am Boden liegenden offenen Fallschirm dargestellt.
Auf der anderen Seite der Straße befindet sich ein kleines Museum in privater Hand, welches Exponate aus jenen Tagen ausgestellt hat. Es gibt dort auch ein kleines B&B-Hotel (b&b la bataille de la fiere). Wir selbst haben dort noch nicht übernachtet, da wir es seit Jahren gewohnt sind immer ein Ferienhaus zu mieten. doch die Bewertungen bei Google sind allenthalben positiv und das Besitzerehepaar wird als sehr freundlich beschrieben.
Fahren wir also weiter auf der D15 in Richtung Sainte-Mère-Église. Diesen Straßenverlauf gab es schon 1944. Wir fahren bewusst nicht zu schnell und lassen die normannische Heckenlandschaft, die sogenannte Bocage, langsam an uns vorüberziehen. Wir versetzten uns während der Fahrt, gedanklich in jene Tage im Juni zurück. Die schwere amerikanische Kriegsmaschinerie gerät ins Stocken. Sie hat große Schwierigkeiten sich an dieses eher für Guerillakämpfe geeignete Gelände anzupassen. Es ist ein Labyrinth aus kleinen, von Hecken umgebenen Feldern und schmalen Feldwegen. Die Deutschen kennen das Gelände seit Jahren. Mehr als eine ortskundige kleine Einheit, bewaffnet mit Maschinengewehren, Panzerschreck oder Panzerfaust, braucht es nicht. Den deutschen Schützen ist es ein Leichtes, aus dem Dickicht der Bocagelandschaft heraus, die alliierten Panzer abzuschießen, die bei jeder Heckenüberquerung ihre leicht verwundbare Unterseite, wie ein Drache aus den Nibelungensagen, offenlegen müssen.
Heckenkrieg ist die Hölle!
Es ist eine Infanterieschlacht, bei der die Verteidiger die überlegene Position innehaben. Jeder Graben, jeder Baum und jede Böschung wird von den deutschen Soldaten als natürliche kleine Festung genutzt. Dieser schreckliche Zweikampf, Mann gegen Mann, macht den alliierten Soldaten zu schaffen. Darauf waren sie nicht vorbereitet, denn die Strategen der Operation Overlord hatten die außergewöhnliche Beschaffenheit dieser normannischen Heckenlandschaft überhaupt nicht berücksichtigt. Überall am Wegesrand liegen jetzt die Wracks zerschossener Panzer. Sie rauchen noch und halbverbrannte amerikanische Soldaten, die es schwerverletzt nicht rechtzeitig herausgeschafft haben, hängen aus ihren Luken. Die Luft ist verpestet vom beißenden Gestank der schwelenden Leichen und dem brennenden Kriegsmaterial. Nach Tagen des furchtbaren Heckenkrieges breitet sich Verwesungsgeruch aus. Wie ein Leichentuch legt sich der Gestank über die Felder und die normannische Heckenlandschaft. Die Bäume und Büsche, welche stolz ihr erstes Sommergrün zeigen wollten, sind zerschossen und hängen in Fetzten.
Hier singt kein Vogel mehr!
So in Gedanken versunken nähern wir uns der Kreuzung kurz vor Sainte-Mère-Église. Hier trifft die D15 auf die D67. Diese Kreuzung gab es schon 1944 und auch sie war hart umkämpft, doch hier findet man kein Denkmal, welches an diesen Punkt erinnern könnte. Wir fahren ein paar hundert Meter weiter bis zu einer weiteren Kreuzung. Hier trifft die D15 auf die Rue Général de Gaulle. Wir biegen rechts ein, fahren zunächst an der Kirche vorbei, um gleich danach in die Rue Eisenhower einzubiegen. Auf dem Parkplatz des Kirchhof kann man im Normalfall gut parken. Lediglich zu Zeiten der D-Day-Feierlichkeiten, die jedes Jahr hier stattfinden, wird es schwierig und man muss ein Stückchen außerhalb des Ortes, oder in einer Nebenstraße sein Glück versuchen.
Wir parken also, steigen aus und schlendern auf dem Trottoir der Rue Eisenhower entlang, um von dort aus einen guten Blick auf die Kirche zu haben. Dabei fällt uns natürlich die Puppe des amerikanischen Fallschirmjägers auf, die als Erinnerung an den D-Day am Turm aufgehängt wurde. Die Szenerie, wie der Amerikaner John Steele, sich mit seinem Fallschirm in den Balustern des Turmes verfängt, wird ausführlich in dem Film, "Der längste Tag" behandelt. Doch bei der Nachstellung der Szene gibt es zwei historische Ungenauigkeiten. Zum einen waren die Fallschirme in jenen Tagen wegen der Tarnung nicht weiß, sondern olivgrün und John Steel verfing sich nicht auf der Seite zum Kirchhof hin am Turm, sondern an der Nordseite, also an der dem Kirchplatz abgewandten Seite. Aber aus touristischen Gründen entschied man sich, die Puppe über dem Kirchplatz aufzuhängen und einen weißen Fallschirm zu nehmen, da dieser sich besser vom Mauerwerk der Kirche abhebt.
Durch das über mehrere Stunden anhaltende Glockengeläute in jener Nacht zum 6. Juni, hatte John Steele einen Gehörschaden, denn er hing während dieser Zeit völlig hilflos genau in der Höhe des Glockenstuhls und stellte sich tot. Er war mehrere Tage taub und die gesundheitlichen Spätfolgen durch diesen Zusammenhang begleiteten ihn ein ganzes Leben lang. Während dieser Zeit beobachtete er die Kämpfe um den ganzen Kirchplatz. Nach seinen Aussagen schossen die deutschen Soldaten auf alles was vom Himmel herunterkam. Sie schossen auch auf Fallschirmjäger die sich in Laternenmasten verfingen oder in Bäumen hängenblieben. Einige schossen sogar auf Zivilisten, die sie aus ihrer misslichen Situation zu befreien versuchten.
Während wir langsam auf dem Trottoir der Rue Eisenhower entlanglaufen und in Gedanken versunken an das heillose Durcheinander in jener Nacht, an die Schreie der Verletzten und Sterbenden, sowie den Kampflärm denken, fallen uns die Gitterstäbe der Zaunanlage auf, welche gegenüber der Kirche das Trottoir säumt. Hin und wieder gibt es verbogene Stäbe und solche mit eindeutigen Macken. Sind das die originalen Zaunanlagen aus jenen Tagen?
Sie sind es!
Mehrmals überstrichen, doch die düsteren Spuren der Kampfhandlungen, hervorgerufen durch Maschinenpistolen- und Maschinengewehrgarben, sind immer noch eindeutig sichtbar. Ich weiß nicht wie es Ihnen gehen wird, jedoch beim Anblick dieser Narben, die der Krieg hier hinterlassen hat, jagt es mir immer wieder kalte Schauer über meinen Rücken. Der Krieg, der die Generation meines Vaters gebrochen hat und den ich nur durch Erzählungen kannte, der immer so fern schien, so ungreifbar, ist von einer Sekunde zur anderen hautnah spürbar, – trotz – oder gerade wegen der Idylle dieses malerischen Städtchens, welches im Schoss einer anmutigen Landschaft liegt.
Mich schüttelt es schon wieder, wenn ich an die Nacht vom fünften auf den sechsten Juni 1944 denke. Wir wenden uns von den betagten Zaunanlagen ab und gehen über die schmale Straße. Wir gehen hinüber zur Kirche und nähern uns jetzt raschen Schrittes der kleinen Seitentür, die, – zumindest in der warmen Jahreszeit – fast immer offensteht.
Innen angekommen empfängt uns die angenehm kühle Luft, wie sie in sakralen Gebäuden oft anzutreffen ist. Es riecht nach flüssigem Wachs und Weihrauch. Rechter Hand ist die Kanzel zu sehen, von der in den Tagen vor der Landung der Alliierten, der Pfarrer seine mutigen und später berühmten Predigten hielt, welche stets die Befreiung von den deutschen Besatzern zum Inhalt hatten.
Im Giebelhaus der Kirche stellt ein Fenster drei Fallschirmjäger zu Füßen der Mutter Gottes dar. Die Darstellung ist sehr ergreifend und wenn die Sonne durch das Fenster scheint, kann man erahnen, wie sich die Bewohner dieser Gegend sich gefühlt haben mussten, als aus zahllosen Flugzeugen heraus Fallschirmjäger sich der Erde näherten.
Wenn man jedoch glaubt, dass die Menschen, welche sich in der Nacht zum sechsten Juni in die Kirche flüchteten, sicher waren, wird man eines Besseren belehrt, wenn man die Einschusslöcher im Inneren der Kirche entdeckt. Das nächste Bild, zeigt ein Projektil in der Kirchenwand gegenüber dem Seiteneingang. Auch hier in diesen sakralen Räumen sind die Spuren des Krieges immer noch allgegenwärtig. Wenn man aufmerksam an den Wänden entlang geht, kann man in den Wänden noch mehr solcher Einschusslöcher von Maschinengewehrsalven oder Karabinern sehen.
Nachdem wir ein oder zwei Kerzen angezündet haben und für eine Weile im stillen Gedenken an die Gefallenen auf einer der Kirchenbänke verbracht haben, verlassen wir diese wieder. Wenn wir wieder vor der Kirche stehen, fällt der Blick, wenn man den Kopf leicht nach links wendet, auf das vor ein paar Jahren renovierte und erweiterte Airborne-Museum. Hier werden viele zeitgenössische Exponate ausgestellt. Die offizielle Webseite des Museums lautet, www.airborne-museum.org. Auf dieser Seite findet man auch eine Übersetzungsmöglichkeit. Zu den größten Exponaten in diesem Museum, gehört eine Douglas C-47. Sie war im Zweiten Weltkrieg das Arbeitspferd der alliierten Transportflieger. Viele dieser Transportflugzeuge erlangten später, – während der Zeit der Berliner Luftbrücke – als sogenannte Rosinenbomber eine weltweite Berühmtheit.
Für die Piloten war der Einsatz in jener Nacht zum 6. Juni jedoch ein wahrer Höllenritt. Die meisten waren noch blutjung und der Aufgabe kaum gewachsen. Sie waren keine routinierten Piloten mit tausenden Stunden Flugerfahrung. Sie waren Anfänger und für sie war diese Nacht eine schreckliche Feuertaufe. Die Sicht und das Wetter waren schlecht und das Himmelsgewölbe hell erleuchtet vom Flakfeuer der deutschen Abwehr. Ringsherum zuckten die Blitze der explodierenden Granaten auf. Das Dröhnen der Motoren, die abgerissenen Funksprüche und der allgemeine Kampflärm waren ohrenbetäubend. Unter diesen Umständen war es extrem schwer, einen geordneten Flugverband aufrecht zu erhalten. Viele der Flugzeuge, aber auch Lastensegler wurden getroffen und stürzten als brennende Fackel zu Boden, wo sie als riesige Feuerkugel zerschellten. Was sich damals am Firmament abspielte war ein wahres Inferno, ein Himmelfahrtskommando welches seinesgleichen suchte. Die Verluste unter den Fallschirmjägern waren enorm. Einige Bewohner von Sainte-Mère-Église erzählten später, dass sie die Schreie der Soldaten in den brennenden Maschinen hören konnten, als diese über die Dächer der Häuser hinwegflogen. Der Aufprall auf den Boden erlöste die Soldaten von ihrem Leid, bei lebendigem Leib zu verbrennen. Anders kann man es nicht formulieren. Unter diesen Bedingungen wird der Abwurf der ganzen Einheiten zu einer Katastrophe. Die Fallschirmjäger verteilen sich auf eine Fläche von über achthundert Quadratkilometer. Und für die, die es unversehrt bis zum Boden geschafft haben, beginnt nun ein tödliches Versteckspiel in der unübersichtlichen Bocagelandschaft der Normandie. Es ist wie ein riesiges Katz- und Maus- Spiel mit dem Finger am Abzug der Waffe. Jeder Einzelne ist bemüht seine Einheit wiederzufinden, oder zumindest einen Kameraden und so wird in der Nervosität auf alles geschossen, was sich nicht binnen Sekunden als Freund identifizieren kann. Die Anzahl der so erschossenen Kühe und Pferde, die auf ihren Weiden und Koppeln stehen, ist enorm hoch.
In der Halle in der die Douglas C-47 steht, können wir auch alle Formen von Waffen begutachten, die in jenen Tagen zum Einsatz kamen. Verschiedene Maschinenpistolen, Maschinengewehre, Pistolen, Revolver aber auch Uniformen, Abzeichen und medizinische Instrumente für die Erstversorgung der Verwundeten in provisorisch eingerichteten Feldlazaretten. Beim Anblick dieser martialisch erscheinenden Chirurgenbestecken muss man unwillkürlich an fieberhaft durchgeführte Notamputationen von Beinen oder Armen denken. Oder an Eingeweide die aus der Bauchhöhle heraushängen, da diese von der Garbe einer Maschinenpistole aufgeschlitzt wurde. Ich überlasse beim Anblick dieser Dinge Sie ganz Ihrer eigenen Fantasie.
Nehmen Sie sich Zeit für die einzelnen Hallen. Seit der Erweiterung des Museums sind noch weitere interessante Exponate hinzugekommen. Am eindrucksvollsten ist wohl der Besuch einer weiteren Douglas C-47, welche sogar zugänglich ist. Verweilen Sie ruhig etwas in dem Flugzeugrumpf und erleben Sie die Luftlandeoperation aus Sicht der Piloten und Fallschirmjäger. Ich versichere Ihnen, dieses Erlebnis hinterlässt ein beklemmendes Gefühl in der Magengrube.
Apropos Magen: Falls Sie nach dieser Tour nun Hunger haben, empfehle ich Ihnen die Auberge John Steele in Sainte-Mère-Église. Benannt, nach dem amerikanischen Fallschirmjäger, der sich in der Nacht zum 6. Juni in den Balustern der Kirche verfing. Sie ist vom Kirchplatz wenige Gehminuten entfernt. Auch hier, in der Auberge John Steele, wird durch viele Fotos, Briefe und diverser anderer Gegenstände an den Wänden gedacht. Es ist eine der Top-Adressen, wenn es um gutes Essen und Trinken geht. Die Webseite der Auberge lautet, www.auberge-john-steele.com. Sie können sich dort auch ein Zimmer mieten, wenn Sie in dieser Gegend ein paar Tage bleiben wollen, die Atmosphäre des Landstrichs auf sich wirken lassen wollen und von hier aus einige Touren zu den Landungsstränden unternehmen wollen.
Egal wohin Sie gehen, egal was Sie in den nächsten Tagen hier in der Normandie sehen und erleben werden, Sie werden erkennen, dass ein geeintes Europa die wichtigste Errungenschaft der Nachkriegszeit ist. Auch wenn Europa turbulente Zeiten erlebt und viele Dinge verbesserungswürdig sind, so ist es doch das beste Europa welches wir je hatten. Europa ist auch durch den D-Day und diese Männer die hier gefallen sind, zu einem Ort geworden, an dem unsere Freiheit und unsere Grundrechte gesichert sind…
Herzlichst
Stefan Marciniak, Februar 2021