Auf dem Weg von Eygalières nach Maussane
Türen und Tore haben immer etwas Geheimnisvolles. Wir können sie öffnen oder uns dahinter verstecken. Alles, was im Verborgenen liegt, für uns nicht sofort sichtbar ist, weckt unsere Vorstellungskraft. Türen und Tore sind der Eingang zum Unbekannten, anderen Welten, der Eintritt in die Privatsphäre von Menschen, die wir kennen oder gerne kennenlernen würden.
Türen und Tore wecken unsere Neugier. Was mag sich hinter ihnen verbergen? Was erwartet uns?
Lange Auffahrten, verwunschene oder luxuriöse Anwesen, eine Bastide oder ein alter Bauernhof? Ein verfallenes Haus, oder nur eine schon lange verlassene Hütte, rostige Autowracks? Traumhafte Gärten, ein Olivenhain, Lavendel, Blumenbeete, ein verwildertes Grundstück, ein Pool, ein Teich oder ein Bachlauf?
Spielende Kinder, ein Gärtner, der die Pflanzen wässert, ein Ehepaar auf der Terrasse, das sich gerade ein Glas Rosé gönnt? Freunde, die um einen großen Tisch sitzen und ein Festmahl genießen? Ein großer Hund oder ein, zwei Katzen die im Schatten eines Olivenbaumes vor sich hin dösen?
Unsere Phantasie wird geweckt und damit auch unser Wunsch, zu schauen, was sich dort vor unseren Augen verbirgt. Ist es nicht so, das wir manches Mal am liebsten diese Türen öffnen möchten, um unsere Neugierde zu befriedigen und gerne einfach in das Neue und Fremde eintreten würden?
Ich liebe die Verheißung dieser Eisentore, der Gitterstäbe, durch die man manchmal ein kleines bisschen erblicken oder eher erahnen kann, das Geheimnis der schweren alten, oft sehr hochwertig verzierten Holztüren, die Heimlichkeit, das Rätsel, das sie verbergen.
Ihre
Renate Kimmel
Autorin